#43 The Gäs

Wenn sich fünf umtriebige Musiker aus der Kölner Rockszene zusammentun, um der hedonistischen Dreifaltigkeit Sex, Drugs and Rock ’n’ Roll zu huldigen, dann sollte der Bandname Programm sein. Das wissen The Gäs – und liefern entsprechend breitbeinig groovenden, roh röhrenden Hard Rock. Mitte 2017 gegründet, legte die Combo einen Raketenstart hin: Innerhalb eines halben Jahres fanden die Berufsmusiker ihren in den 1970ern verwurzelten Sound, nahmen ihr Debütalbum Savage auf und ließen für ihren Song Player einen Clip anfertigen, der ihrer vor Energie berstenden Bühnenpräsenz Tribut zollt. 

Nicht minder druckvoll als auf der Bühne gehen unsere Stagetalent der Woche auf ihrem ersten Langspieler Savage zur Sache. Bereits die furios inszenierte Eröffnungsnummer Legend verbindet die geschwinde Rotzigkeit des Hard Rock mit schlüpfrigem Sleaze: Während das pulsierende Bollwerk aus Bass, Schlagzeug und Rhythmusgitarre die imaginäre Verfolgungsjagd vorantreibt, mutieren die entfesselte Leadgitarre und der rau-harmonische Gesang zum enthemmten Ruf der Freiheit. Mit dem balladesken, von hymnischen Melodien durchwucherten One More wiederum zeigen The Gäs, dass sie auch bei reduziertem Tempo ihrer kompakten Härte reichlich Schubkraft verleihen. Aufgenommen wurde das acht Tracks starke Savage im Troisdorfer Gernhart Studio. An den Reglern saß Martin Buchwalter (Perzonal War, Architects Of Chaoz, Nitrovolt), der die Impulsivität des Quintetts gekonnt einfing. 

Von der bisher recht kurzen Existenzspanne der Formation sollte sich niemand täuschen lassen: Die Mitglieder von The Gäs haben über die Jahre in diversen anderen Bands gespielt, die sich nationale und internationale Bühnen teilten mit Rockgrößen wie Slade, Triggerfinger, Richie Kotzen und Dennis Hormes. Nun wollen sie mit ihrer eigenen Vision von Hard Rock Venues zum beben bringen. Die Zeit dafür ist reif.