Foto by Helmut Rasinger Artwork by Mick Gapp
Funkrock in 2019? Verflucht, ja! „Wagner the Band“ aus Wien kommen durch „Awkward Hearts“ mit einem Album um die Ecke, welches sich wirklich sehen lassen kann. 11 Tracks, die sowohl zum Schnute verziehen und „Headnodden“ als auch zum Nachdenken einladen, zieren das Album welches am 5.11.2019 Release feiert.
Der Opener „Beast of Joy“ gibt direkt Kante, kommt soundtechnisch minimalistisch und etwas lofi daher. Nur das Nötigste kommt zum Einsatz: Drums, ein Bass, eine rhythmische „single-note Gitarre“, ein Rhodes und natürlich Rainer Wagners charakteristische Stimme. Dieses Gesamtpaket macht den Sack zu und erzeugt sofort einen Feelgood-Vibe, der sich mit Songs von Theo Katzman vergleichen lässt.
So richtig Happy wie es der Opener ankündigt bleibt es aber nicht. Vor allem inhaltlich werden immer wieder unschöne Beziehungskrisen thematisiert und in ruhigen, aber auch rockigen Songs dargestellt. „A good Lie“ zum Beispiel setzt die starke Rhythmus-Fraktion der Combo mit unfassbar tighten Drums und einem sich darauf fläzenden, teilweise geslapptem Bass sehr gut in Szene.
Das Songwriting ist generell traditionell gehalten, man versucht nicht auf Biegen und Brechen das Rad neu zu erfinden, was dem Funkrock-Sound der alten Schule natürlich absolut zugutekommt. Ein paar kleine Experimente mit unüblichen Sounds oder Kreuzungen mit anderen Genres wären sicherlich auch interessant gewesen.
Nichtsdestotrotz führt hier klar ein roter Faden durch das Album, welches liebevoll und detailverliebt produziert klingt und dabei nicht den Fokus auf den Minimalismus verliert. Von uns gibt es hier eine klare Hörempfehlung!