Female fronted progressive Rock haut dir die Schweizer Band Dead Venus auf ihrem Album „Bird Of Paradise“ um die Ohren. So finden sich unter anderem im Song „Human Nature“ durchgehende Steigerungen mit kleinen Spielereien im Gitarren- und Schlagzeugbereich wieder, sowie leichte Backingvocals, die bis zu einem offenen, halfetime ähnlichen Umschwung gegen Mitte des Tracks führen. Die klare und kräftige Stimme der Sängerin harmonisiert hervorragend mit der leicht schrammigen Gitarre. Beispiel gefällig? Dann unbedingt „Sirens Call“ anhören. Recht schnell wird man bemerken, dass mehr Instrumente auf dem Album zu hören sind, als es Musizierende in der Band gib, denn neben Gitarre, Bass und Schlagzeug, darf man sich auch den Klängen eines Pianos hingeben. Nicht nur im ersten Track des Albums ergibt sich daraus ein Intro-Charakter, sondern dieser Sound bietet uns auch im Song „Valediction“ den Raum in sich zu kehren und sowohl ent- als auch gespannt auf die nächste Nummer zu warten. In „Dear God“ vereinen sich schließlich volle Mollharmonien des Pianos mit den warmen Bassklängen der Bassgitarre und bieten eine ruhigere Atmosphäre, die dir die Möglichkeit gib dem Text zu lauschen. Doch auch hier erwartet dich im letzten Drittel des Tracks ein sachter Aufbruch sowohl gesanglich als auch instrumental. Uns gefällt sehr, dass sich Zeit genommen wird die Instrumente richtig zu entfalten, um schließlich von der starken Stimme der Frontfrau eingefangen zu werden. Ein passendes Beispiel liefert der 8-minütige Song „The Beauty“, der dazu noch einige stilistische Überraschungen zu bieten hat. Geile Nummer von der wir jede Minute genossen haben!
Zwar besteht die Band aus lediglich drei Musizierenden, was aber keines Wegs eine Leere im Sound entstehen lässt. Unter anderem durch klare Steigerungen ist ein roter Faden zu erkennen, der zu überraschenden Stilumbrüchen führt und die 55-minütige Spielzeit des Albums abwechslungsreich gestaltet. Uns hat „Bird Of Paradise“ sehr gut gefallen und wir werden Dead Venus weiter im Auge behalten.