Wenn sich das Quartett aus Karlsruhe eine Sache vorgenommen hat, dann ist das, definitiv eine abwechslungsreiche Platte herauszubringen. Mit der LP „Breaking Point“ ist „OX“ in zehn sauber produzierten Songs genau das gelungen. Also Platte rein, Kopfhörer auf:
Sofort wird bei „Never wanted to be like you“ mit schweren Riffs um sich geworfen. Progressiv anmutende Gitarren legen hier ein rhythmisches Fundament für ausdrucksstarke und wütende Vocals. Bei lauteren Passagen erinnert Simon Ochs Stimme an einen sanften Corey Taylor, der ausnahmsweise mal keine Maske beim Singen trägt. Inhaltlich setzt sich das Album mit gesellschaftskritischen Themen sowie mit persönlichen Beziehungen und deren „ups & downs“ auseinander. Songs wie „Going Down“ oder „Fight for you“ überzeugen mit ordentlich Rockbrett der alten Schule und liefern einen interessanten Cocktail aus Southern Rock, Grunge und Pop, während Nummern wie „Fade Away“ oder „A New Start“ als Power Rock Balladen genau den Vibe erzeugen, den man für spätsommerliche Autofahrten durch die Provinz haben will. „Alive“ markiert eindeutig einen „Halftime-Banger“ der mit groß klingenden, orchestralen Arrangements das Zeug zum Soundtrack hat. Das Songwriting zieht sich durch die ganze Scheibe wie ein roter Faden, ist auf den Punkt, detailverliebt und genau im richtigen Maße poppig. So läuft man immer wieder Gitarrensoli über den Weg, die eine Affinität zu Classic Rock-Idolen wie Slash schlecht leugnen können. „Breaking Point“ schafft einen Spagat aus modernem Grungerock und vertrautem Classic RockSound der ganz Großen. Die Produktion ist ordentlich breit und amerikanisch, was der ein oder anderen eventuell schon als „überproduziert“ empfinden könnte. Der Musik und dem Vibe tut das allerdings überhaupt keinen Abbruch, im Gegenteil. Eine klare Hörempfehlung für alle Fans der schweren Gitarrenmusik!