Schiebenden deutschsprachiger Black Metal hämmert euch die Band Gefrierbrand auf ihrem Album „Es war einmal“ entgegen.
Wie der Name erahnen lässt, handelt es sich inhaltlich um Märchen der besonderen Art. Beginnend mit einem knarrenden Schaukelstuhl und blättern in einem vermeidlichen dicken Märchenbuch, leiten akustische Klänge in den Song „Es war einmal“ ein.
Die aus Pforzheim kommende Band versteht es einem die Doublebass um die Ohren zu schmettern und mit wütend klingendem Bass und schiebender Gitarren den Black Metal leben zu lassen. Über die Platte hinweg erzählt Gefrierbrand ihre Versionen von altbekannten Sagen und Märchen. So ist es beispielsweise in „Das letzte Haus (am Ende des Brotkrumenweges)“ das Märchen von Hänsel und Gretel, was mit gewohnt hämmerndem Sound erzählt wird. Wer im darauffolgenden Track „Grab des Donners“ glaubt eine Ruhepause zu erhaschen, wird sich nach kurzem Durchatmen schon wieder in den Black Metal Fängen von Gefrierbrand gefangen fühlen. Denn eins ist klar, die erzählten Märchen in Kombination mit dem melodischen Black Metal fesseln! Dabei bleibt die teuflisch gute Stimme des Geschichtenerzählers im Vordergrund und verliert sich durch die scheppernden Becken, dem schnellen Tempo und dem eingangs erwähnten Doublebass-Donner nicht.
Ein sehr interessanter Song ist auch „Wie Kinder Schlachtens miteinander gespielt haben“, da es keinen Refrain gibt und das Gefühl erzeugt wird kapitelweise aus einem Buch vorgelesen zu bekommen.Zu guter Letzt zeigt sich die Band in „Rot“ von einer etwas anderen Seite. Mit sehr zurückhaltenden instrumentalen Parts in den Strophen und einer klaren Stimme des Sängers, wir hier das Märchen von Schneewitchen aus Sicht des Wolfs erzählt.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der Name „Es war einmal“ Programm ist und tief in den dunklen, schwarzen Märchenwald führt. Mit ihrem brachialen Black Metal Sound erzeugt Gefrierbrand ein von vorne bis hinten sehr stimmiges Gesamtkonzept, das es sich lohnt anzuhören!