REDNIGHT

Wie einfach das sein kann. Einfach mal wieder Rock hören. So wirklich richtigen Rock. Ein Bass, eine Bratgitarre, große Drums und obendrauf roughe Vocals, die dir ungefragt direkt vor die Stirn treten und ab und an Platz für Gitarrensoli machen. Ehrlich, ich musste kurz überlegen mir einen Klickzähler zuzulegen, nur um einfach mal die „Yeahs“ auf der Platte zu zählen. DAS IST ROCK, VERDAMMT! Es geht hier um das Aachener Quartett REDNIGHT, das pünktlich zum Beginn der Zwanziger in diesem Jahrhundert ihr gleichnamiges Debütalbum herausgebracht hat. Verschiedenste inhaltliche Themen, ein zwar gewohnter aber in keinem Punkt zu beanstandender Rocksound und ein Foreigner-Zitat wird hier zu neun packenden Songs geschnürrt und heiß serviert.

Der Opener „Rising Sun“ läuft nicht mal zwei Sekunden und ich habe direkt mein Axl Rose-Bandana aufgezogen. Ein Half-Time Banger, riffgeladen und direkt, garniert von unfassbar eingängigen und authentischen Vocals. Bei den Tom-basierten Strophen muss ich ein bisschen an Royal Blood denken und ziehe das Bandana vorerst wieder ab. Man hört die Einflüsse der Jungs heraus und das ergibt einen super spannenden Mix. Irgendwo zwischen besagtem britischen Rockduo, Seether und Slash‘s Soloprojekt könnte der Sound der Jungs vom Laster gefallen sein. Eine kleine Stilwanderung gibt es jedoch beim Song „Journey“. Fast schon funky kommt die Nummer im Indierock-Gewandt daher, was sicherlich nicht zuletzt einzelnen Slap-Bass -licks zu Schulden kommt. Die Songs sind allesamt schlüssig arrangiert und wurzeln definitiv irgendwo im Oldschool Rock N ́N Roll Bereich. So ist es auch mal ziemlich angenehm Songs zu hören, die nicht auf biegen und brechen 3:30 lang sind, Instrumentalparts besitzen und einfach mal nach Gefühl geschrieben sind.

Die Produktion klingt weitgehend gut. Auch wenn man sich hier und da ein bisschen mehr Dreck, gefüllte Flächen und Detailliebe wünschen könnte, geht das ganze Ding sehr gut auf und gibt ein gelungenes Gesamtbild ab. Ein modernes Rockalbum, was man unbedingt auf dem Schirm haben sollte.