Die Band „Northpolyptica“ schafft in ihrem Album „Seelenfrieden“ ein eigenes Genre, das sich irgendwo zwischen deutschsprachigen Synth-Rock und symphonischen Gothic-Elementen wiederfindet. Durch zurückhaltende Instrumente und Gesangsvielfalt erinnern uns die Refrains ganz leicht an die Band Unheilig. Songs wie „Regen“ schaffen eine melancholische Atmosphäre und brechen im Chorus sowohl musikalisch als auch textlich auf. Diese Stilistik zeichnet das Album für uns aus, denn auch in anderen Songs wie „Das Licht“ sind es in den Strophen bedrückende zum Nachdenken anstoßende Texte, die in offene Refrains zerfallen.
„Das Wesen“ verkörpert den Gothic Faktor sehr gut und die Texte bzw. Gitarrenfiguren erinnern uns ein wenig an Rammstein. Doch bitte werft diese beiden Bands nicht in einen Topf, denn wie zu Beginn schon erwähnt ist der Sound von Northpolyptica eigen. Dicke Gitarren vereint mit Synthis stellen ein starkes, aber nicht zu drückendes Fundament für die klaren Stimmen des Sängers und der Sängerin. Das macht die Band für uns aus! Songs wie „Herzwill“ zeichnen sich durch einen Musical-Charakter aus, der einem die Möglichkeit gibt ein eigenes Bild oder eine eigene Szene im Kopf zu schaffen und sich in dieser zu verlieren.
Alles in einem lässt sich das Album von Northpolyptica sehr angenehm hören. Hin und wieder fehlt es uns ein wenig an Power in der Gesamtheit, sodass wichtige Passagen nicht so rauskommen, wie sie es könnten. Es ist vor allem Musik zum Zuhören, denn Fokus wird für uns auf die Texte gelegt. Eine Kombination aus unterschiedlichen Tonlagen durch die Stimme einer Sängerin und der Unterstützung von kräftigen männlichen Vocals sorgen dabei für viel Abwechslung. Was haltet ihr von Seelenfrieden? Wir sind gespannt!