Reizend

Ehrlicher Punkrock voller Energie und Bewegung liefern Kassengipht auf ihrem kürzlich erschienenen Album „Reizend“. Schnell wird klar, dass sich die 3-köpfige Band im Punkrock zu Hause fühlt und ihre Musik mit Texten würzen, die einen gewissen Interpretationsspielraum zulassen so wie das in „Rabensohn“ der Fall ist. Abgesehen davon, dass es sich hier vermutlich um einen Rabensohn handelt, lässt die Stilistik offen, ob die Band selbst einen Rabensohn definiert, einen vorhanden beschreibt, oder sich selbst als einer darstellt. Somit lässt sich der Song aus unterschiedlichsten Blickwinkeln oder eher Hörwinkeln betrachten. Diese Besonderheit möchten wir außerdem im nächsten Track „Ultimate Radio“ hervorheben. Dabei gehen die drei Musiker lautstark auf die kleinen Problemchen der Systeme ein. Hier schaffen Wortspiele ein ganz anderes Niveau als ein klassisches „F*ck dich Politik“. Es lohnt sich also mal reinzuhören, denn auch musikalisch wird man durch ein kräftiges Intro auf seine Kosten kommen, was sich im weiteren Verlauf immer mehr steigert!
An Spaß und Sympathie fehlt es den Punkern garantiert nicht. Binnen 1 ½ Minuten wird in „Geist“ erzählt wie Kassengipht entstand. Unter anderen wird dabei auf ein bekanntes Zitat einer Serie eingegangen. Man kann also nicht anders als zu grinsen und mit dem Kopf zu wippen. In „Gegen den Rest“ wird der Gitarrensound zum Ende der Platte nochmal richtig schranzig. Viel Bewegung in den Drums sorgen dabei für das klassische laufende Rad des Punks. Ein Hauch von Gefühlen des Zusammenhaltes zeichnet den Text dieses Songs aus. Die Textstelle „[…]Du und ich gegen den Rest, egal was kommen mag[…]“, sorgt zum Beispiel dafür an eine oder mehrere Person/en zu denken mit denen man schon das Eine oder Andere erlebte und hier und dort ein Pferd stahl.
Zusammengefasst halten wir fest, dass es sich um ein gelungenes Album mit viel Energie und Abwechslung handelt. Ein wenig mehr Stärke in der Gesamtqualität hätte uns gefallen, um beispielsweise den Bass bissiger oder die Drums noch fetter zu gestalten. Doch das ist meckern auf hohem Niveau und vor allem Geschmackssache. Überzeugt euch am besten selbst von Kassengipht und ihrem Album „Reizend“!